Zahlbar in sechs Raten, ohne Zinsen
In der Apotheke, im Eisladen, im Supermarkt: In allen Geschäften stehen die Männer von den Sicherheitsfirmen am Eingang.
Wenn Du am Bankautomaten eine 100-Peso-Note ziehst (ca 30 EUR), wirst Du sie kaum wieder los: So viel Wechselgeld hat keiner, außerdem könnte der Schein ja gefälscht sein. Selbst die 20-Peso-Note halten sie in der Apotheke gegen das Licht, auch die eine potenzielle Blüte.
In der U-Bahn verkaufen sie Heiligenbildchen, Kämme, Kaugummis und vieles anderes, was keiner braucht. An den Zugstationen stehen Kinder und warten drauf, dass ihnen die Passagiere ausgelesene Zeitungen überlassen - zum Weiterverkauf an den Papierhändler.
Ob ich ein Klavier kaufe oder zwei Flaschen Milch: Alles lässt sich abstottern, in "sechs Raten, ohne Zinsen", wie sie alle werben.
"Riche comme un argentin", reich wie ein Argentinier - das war mal ein stehender Begriff in Europa. Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Rinderbarone aus der Pampa mit eigenen Kühen an Bord in die Sommerfrische nach Europa reisten, damit sie die eigene Milch trinken konnten. Als nur die besten Pariser Architekten gut genug waren für die Anlage der grossen Avenidas in Buenos Aires, für den Bau der Metrostationen. Als sich, wer durch die Pampa reiste, so viele Rinder schlachten konnte, wie er wollte - so lang er nur das Fell zurückließ und über den Zaun hängte. Mit seinen Bodenschätzen, seinen unendlichen Grasweiden könnte Argentinien ein zweites Kanada sein, ein Australien. Stattdessen ist man gefälschten 20-Peso-Scheinen hinterher.
Erst die Privatisierungen von Staatsfirmen in den neunzigern, was Hunderttausenden das Einkommen gekostet hat. Dann hat man 2001 die Konten beschlagnahmt und den Peso abgewertet. Seitdem lebt die Hälfte der Bevoelkerung in Armut. Und von den dramatischen Wachstumszahlen - 8,5 Prozent wird gerade für das letzte Quartal im Vergleich zu 2004 gemeldet - profitieren nur wenige.
Deshalb die Wachmänner. Deshalb die Ratenzahlung. Deshalb die Skepsis gegenüber dem 20-Pesos-Schein.
Wenn Du am Bankautomaten eine 100-Peso-Note ziehst (ca 30 EUR), wirst Du sie kaum wieder los: So viel Wechselgeld hat keiner, außerdem könnte der Schein ja gefälscht sein. Selbst die 20-Peso-Note halten sie in der Apotheke gegen das Licht, auch die eine potenzielle Blüte.
In der U-Bahn verkaufen sie Heiligenbildchen, Kämme, Kaugummis und vieles anderes, was keiner braucht. An den Zugstationen stehen Kinder und warten drauf, dass ihnen die Passagiere ausgelesene Zeitungen überlassen - zum Weiterverkauf an den Papierhändler.
Ob ich ein Klavier kaufe oder zwei Flaschen Milch: Alles lässt sich abstottern, in "sechs Raten, ohne Zinsen", wie sie alle werben.
"Riche comme un argentin", reich wie ein Argentinier - das war mal ein stehender Begriff in Europa. Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Rinderbarone aus der Pampa mit eigenen Kühen an Bord in die Sommerfrische nach Europa reisten, damit sie die eigene Milch trinken konnten. Als nur die besten Pariser Architekten gut genug waren für die Anlage der grossen Avenidas in Buenos Aires, für den Bau der Metrostationen. Als sich, wer durch die Pampa reiste, so viele Rinder schlachten konnte, wie er wollte - so lang er nur das Fell zurückließ und über den Zaun hängte. Mit seinen Bodenschätzen, seinen unendlichen Grasweiden könnte Argentinien ein zweites Kanada sein, ein Australien. Stattdessen ist man gefälschten 20-Peso-Scheinen hinterher.
Erst die Privatisierungen von Staatsfirmen in den neunzigern, was Hunderttausenden das Einkommen gekostet hat. Dann hat man 2001 die Konten beschlagnahmt und den Peso abgewertet. Seitdem lebt die Hälfte der Bevoelkerung in Armut. Und von den dramatischen Wachstumszahlen - 8,5 Prozent wird gerade für das letzte Quartal im Vergleich zu 2004 gemeldet - profitieren nur wenige.
Deshalb die Wachmänner. Deshalb die Ratenzahlung. Deshalb die Skepsis gegenüber dem 20-Pesos-Schein.
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