31.1.06

Über den Verzehr toter Kühe

Zum Beispiel gestern bei "La Cabrera": Vor Dir ein brauner Fladen, dick wie der "Zauberberg", groß wie ein Pfannkuchen. Mit der Linken rammst Du die Gabel in die Kruste, mit der Rechten sägst Du am Messer ein Stück tote Kuh ab, beißt zu, kaust Dich durch babypo-zartes Fleisch und spülst runter mit einem Glas rubinrotem Malbec. Das nennt sich dann "Bife de Lomo", kostet 25 Pesos (7 EUR) und hält Dich satt bis Ostern.
Dem Vegetarier geht es dreckig in Argentinien - der Fleischfan weint vor Glück! Rund 75 Kilo Fleisch verdrückt der Argentinier pro Jahr - anderthalb mal so viel wie der Deutsche. Dabei sieht man es den Menschen hier nicht an, die sind deutlich dünner als etwa die US-Amerikaner. Auch die schlanken Girlies mit bauchnabelfreiem Top beugen sich in den Grillrestaurants, den "Parillas", über die Steaks. Wo tun die's nur hin?
Der Fleischverzehr ist hier eine ehrliche Sache: kein Salat, keine Kartoffeln, keine Sößchen dazu - auf den Teller kommt einfach Fleisch.
Allerdings essen wir nicht nur Steaks, wenn wir aushäusig speisen: Sushi ist gerade extrem in, und wir wissen immer noch nicht, wo's uns am besten schmeckt. Auch Italiener gibt's wie Sand am Meer. Nur den Typus "Prenzlberg-Thai von der Ecke" - schäbig, scharf aber schau - den muss man hier suchen.
Liegt erstens daran, dass der Porteno nicht gerne schäbig isst: Die Restaurants sind Tempel für das Essen, von Speisekarte über Kerzenhalter bis hin zu Website und Kellneruniform ist alles extrem durchdesignt. Zweitens isst der Argentinier eher unscharf: Auf die Pasta werden Berge von Parmesan gekippt, gewürzt wird lau, Pfeffer gibt es nur auf Nachfrage.
Aber jetzt muss ich aufhören, sonst läuft mir das Wasser noch weiter im Mund zusammen und tropft auf den neuen Schreibtisch...

2 Comments:

Blogger cb said...

krischan, tu nich so als ob dir das lomo so schwer(!!!)faellt. laeufst du eigentlich noch....?

Mittwoch, 01 Februar, 2006  
Anonymous Anonym said...

Wieso neuer Schreibtisch? Klingt eher nach verschärftem Esstischbedarf… rabe

Mittwoch, 01 Februar, 2006  

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